Der Markt für Personalfachleute, vor allem im Bereich Recruiting und Active Sourcing ist angespannt. Unternehmen suchen händeringend Personal. Eine Plattform wie DIMPACT (lang: Drive Impact) kommt da sehr passend. Hier werden Freelancer für Sourcing-Projekte vermittelt und weitere Services angeboten, wie mir COO Doreen Lilienthal im Interview verrät
Hallo Doreen, magst Du Dich und Euer Unternehmen DIMPACT bitte kurz vorstellen?
Wir sind eine digitale Matching-Plattform für High-Growth Start-ups, Mittelständler und Global Player für die Vermittlung von top-qualifizierten HR-Freelancern und freiberuflichen Recruitern. Das Netzwerk matcht hochqualifizierte „Digital HR-Natives“ für europaweite Projektaufträge, ohne zwischengeschaltete Agenturen oder Headhunter. Die Verknüpfung zwischen HR-Talent und Auftraggeber erfolgt passgenau und auf das Jobprofil zugeschnitten.
DIMPACT wurde 2019 von CEO Viktoria Lindner gegründet. Seit Mitte 2021 führe ich mit ihr das Unternehmen gemeinsam.
Der Jobmarkt für HR-Menschen rund um Recruiting und Active Sourcing ist eng wie selten zuvor. Wie schafft Ihr es, dass Ihr ausreichend zu vermittelnde Freelancer an Bord habt?
Wir haben aktuell ca. 500 Freelancer in unserem Pool auf die wir bei Bedarf zurückgreifen können.
Über verschiedene Kanäle, wie z.B. Social Media, akquirieren wir stetig weitere Freelancer um alle Kompetenzen, die Unternehmen bei uns anfordern, abdecken zu können. Unser Pool erweitert sich ebenfalls durch Weiterempfehlungen unserer Freelancer.
Die Qualitätssicherung der von Euch vermittelten Freelancer im Recruiting dürfte anspruchsvoll sein. Wie geht Ihr hier vor? Und woran erkennt Ihr hier hohe Dienstleistungsqualität?
Jeder Freelancer in unserem Pool wird im Vorfeld zur ersten Vermittlung von uns intensiv gescreent, um zu prüfen, ob er für unser Modell geeignet ist. Sofern wir das erste Projekt an einen Freelancer vermittelt haben, erhält der Freelancer ein Onboarding von uns, um einen stetig gleichen Standard bei unseren Kunden sicherzustellen. Wir halten regelmäßig Kontakt zum Kunden und zum Freelancer, um den Projektverlauf und die Qualität zu überwachen.
Häufig werden wir von unseren Kunden wiederbeauftragt, da sie die flexible Zusammenarbeit mit uns schätzen.
Das Modell HR-Freelancer ist noch nicht in der Breite angekommen. Interims Management gibt es schon seit vielen Jahren. Aber sich im Recruiting selbstständig zu machen, ist noch nicht so verbreitet. Wie wird sich die Anzahl der am Markt verfügbaren HR-Freelancer in den kommenden Jahren aus Eurer Sicht entwickeln?
Aus meiner Sicht hat sich hier nicht nur im HR-Umfeld, sondern im Allgemeinen die Anforderung an einen Arbeitsplatz verändert. Remote-Work gewann Corona begünstigt immer mehr an Bedeutung und Arbeitnehmer bevorzugen die Flexibilität die ihnen remote-Work bietet. In den kommenden Jahren wird die Anzahl an Experten, die sich für eine Selbstständigkeit entscheiden stark zunehmen, um flexibler und auch erfolgsorientierter agieren zu können.
Freelancing wird zukünftig nicht nur ein kurzweiliger Trend sein, sondern langfristig der neue Standard.
Selbst einstellen, direkt buchen oder vermitteln lassen?
Personalverantwortliche in Unternehmen haben verschiedene Optionen. Unter anderem können sie selbst einstellen oder Freelancer direkt buchen. Was ist der Vorteil einer Vermittlung über Eure DIMPACT-Plattform?
Unternehmen, insbesondere in High-Growth-Phasen, haben meist einen hohen Personalbedarf. Der Prozess der Festanstellung würde den gesamten Prozess des Hirings anderer Experten für das Unternehmen deutlich verlängern.
Ein deutlicher Vorteil der Vermittlung über uns: Aus einem Pool von ca. 500 Freelancern können wir im Rahmen des Budgets des Kunden und den Anforderungen, die der Kunde hat, einen geeigneten HR-Experten zur Verfügung stellen. Der Kunde erhält von uns meist mehrere Experten-Profile, aus denen er wählen kann.
Sourcen mit den Besten
Gibt es denn überhaupt Optionen mit den besten Sourcern zusammenzuarbeiten? Diese müssten sich doch vor Anfragen kaum retten können. Was veranlasst diese mit Euch bei DIMPACT zusammenzuarbeiten?
Ja, das ist einerseits korrekt. Wir arbeiten mit unseren Freelancern sehr eng zusammen und unterstützen sie bei anfallenden Routine-Aufgaben und stellen ihnen nützliche Tools zur Verfügung, die ihren Arbeitsalltag erleichtern. Durch die Arbeitsteilung hat der Freelancer die Möglichkeit eine höhere Anzahl an Projekten gleichzeitig zu managen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Freelancer dieses Modell schätzen und direkte Kundenanfragen an uns vermitteln, um sich diese Flexibilität zu sichern.
Wie sich DIMPACT weiterentwickelt
Welche Weiterentwicklungen habt Ihr für DIMPACT in nächster Zeit geplant?
Nicht nur im Bereich HR besteht derzeit ein Mangel an Experten. Wir planen in der Zukunft unser Modell auch auf andere Bereiche in denen Unternehmen ebenfalls einen Mangel an Experten haben auszuweiten.
Vielen Dank für Deine Antworten, Doreen. Für Euer Startup DIMPACT drücke ich Euch alle Daumen!
Über die Interviewte
Doreen Lilienthal war in der Vergangenheit über 10 Jahre in der Energiewirtschaft in unterschiedlichen Führungspositionen tätig. Die Dynamik in Konzernen ist deutlich schwächer als im Start-Up Umfeld. Deshalb hatte sie nach vielen Jahren in unterschiedlichen Energiekonzernen das berufliche Ziel in einem Startup tätig zu werden, um mehr direkten Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens zu haben. Aber auch, um Dinge rasch verändern zu können sowie effizient und langfristig erfolgreich zu sein. So hat sie sich mit Viktoria im letzten Jahr zusammengefunden und gemeinsam führen sie D!MPACT zum langfristigen Erfolg.